Wann sollte Schielen operiert werden?

Bei kindlichen Schielen wird, nach genauer Befunderhebung, ein individueller Therapieplan erstellt. Sehr oft wird aber eine Operation bis zum Zeitpunkt der Einschulung geplant. Bei älteren Patienten richtet sich der Zeitpunkt der Korrektur nach dem Befund und der Ursache.

Was geschieht bei einer Schieloperation?

Die Schieloperation kann bei Erwachsenen auch in in örtlicher Betäubung erfolgen, bei Kindern immer in Vollnarkose.

Ziel des Eingriffs ist es, die Stellung des Augapfels so zu verändern, dass keine Doppelbilder mehr wahrgenommen werden bzw. ein dem Schielbefund entsprechendes, optimales Ergebnis erzielt wird. Diese Änderung der Augapfelstellung geschieht über Änderung der Augenmuskelkraft

Der Augapfel selbst wird nicht geöffnet. Lediglich die Bindehaut wird eröffnet, um die entsprechenden Muskeln auszusuchen. Die Operation erfolgt nur an der Augenhülle. Im Auge selbst wird nicht operiert

Der Zug von Augenmuskeln kann durch Faltung, Kürzung oder Vorlagerung verstärkt werden. Die Schwächung eines Muskels wird durch Rücklagerung erreicht. Diese Änderungen müssen meist nur an einem Auge vorgenommen werden. Selten erfolgt auch eine Operation des zweiten Auges, um zum Beispiel ein Augenzittern zu beruhigen und eine Kopfzwangshaltung zu korrigieren oder bei sehr großen Schielwinkeln

Nach den Maßnahmen wird die Bindehaut vernäht. Antibiotische Augentropfen werden gegeben. Ich lege postoperativ keinen Verband an, sodass der Patient sofort mit beiden Augen sehen kann

Wo erfolgt der Eingriff?

Ich operiere ambulant im modernen Eingriffsraum meiner Ordination. Die detaillierten Messungen vor der Operation, ebenso wie Vor– und Nachsorge erfolgen gemeinsam mit meiner Orthoptistin in meiner Sehschule in Linz.

Lideroperationen bei Kindern

Gerade bei Kindern haben erforderliche Lidkorrekturen Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden Sehfähigkeit, sowie auch einer gesunden sozialen Integrität.

Der Operationszeitpunkt wird individuell entschieden und gemeinsam mit den Eltern geplant.

Bei Kindern wird immer in Allgemeinnarkose ambulant operiert.

Tränen des kindlichen Auges - Tränenwegssondierung

Das Tränensystem ist bei der Geburt vollständig entwickelt. Die Tränen werden normalerweise durch die Tränenpünktchen an der Lidkante aufgenommen und fließen dann durch die Tränenwege in die Nase ab. Ein mangelhafter Abfluss von Tränen durch verlegte Tränenwege ist jedoch häufig; betroffen sind ca. 6% aller Neugeborenen. Das untere Ende des Tränenabflusswegs ist dabei durch eine Membran verlegt (Hasner-Klappe).

Dadurch kommt es zum Sekretstau, der dann zu einer Besiedlung mit Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken, Gonokokken und Escherichia coli führen kann.

Betroffene Kinder leiden typischerweise ab der 2.–3. Lebenswoche an Tränenträufeln mit Bindehautentzündung. Bei Druck auf den Tränensack entleert sich schleimiges oder eitriges Sekret aus dem Tränenpünktchen. Eine Überdruckspülung und Sondierung der ableitenden Tränenwege ist sinnvoll, wenn bis zum Alter von 12 Monaten keine Besserung erfolgt oder eine stärkere Entzündung (Dakryozystitis) aufgetreten ist.

Dist erforderlich,wenn es innerhalb des 1. Lebensjahres zu keiner Beschwerdefreiheit kommt. Eine Nach- bzw. Vorbehandlung mit Antibiotikatropfen und schleimhautabschwellenden Tropfen ist nur für wenige Tage erforderlich.